Jüdisches Hamburg erzählen

Geschichte(n) präsentieren – Vielfalt abbilden. Ein Interviewprojekt zum jüdischen Leben in Hamburg seit 1945

Daphna Horwitz über die Aktentasche ihrer Großmutter. © IGdJ, 2022.

„Diese Tasche ist für mich so etwas ist wie ein Bindungsglied, eine Verbindung zu meiner Urgroßmutter und meiner Großmutter.“

Daphna Horwitz

1935 flohen die Großeltern von Daphna Horwitz, Eva und Sam Horwitz, von Hamburg aus vor den Nationalsozialisten nach Palästina. Dort hatte der Großvater bereits 1925 in Herzlia ein Stück Land erworben. Mit im Gepäck war eine Handtasche, die Eva Horwitz, geb. Bernhard, zuvor von ihrer Mutter Ella Bernhard erhalten hatte und fortan mit Dokumenten zu ihrer Auswanderung und Briefen sowie Postkarten ihrer Familie füllte. Der Wunsch, mehr über die eigene Familiengeschichte, insbesondere über die Flucht ihrer Großeltern, zu erfahren, führte Daphna Horwitz im November 2021 zu der Tasche, die ihr ein Onkel samt Inhalt zur Verfügung stellte. Daphna Horwitz wurde 1972 in Hamburg geboren und ist Diversity Trainerin, Change Managerin, Wirtschaftshistorikerin und Politologin. Seit 2020 ist Daphna Horwitz ehrenamtliches Mitglied der Kultuskommission der Reformsynagoge in der Jüdischen Gemeinde Hamburg.

Aktentasche der Familie Horwitz Aktentasche der Familie Horwitz Aktentasche, Dokumente und Briefe der Familie Horwitz. Foto: IGdJ Brief der Familie Horwitz. Foto: IGdJ

Aktentasche und Briefe der Familie Horwitz. Fotos: Stephan Pamme, Jüdisches Museum Berlin und IGdJ. [Bildergalerie]