Jüdisches Hamburg erzählen

Geschichte(n) präsentieren – Vielfalt abbilden. Ein Interviewprojekt zum jüdischen Leben in Hamburg seit 1945

Sonja Lahnstein-Kandel über die familiäre (Migrations-)Geschichte. © IGdJ, 2022.

„Wenn man sich nicht einsetzt, kann eine Demokratie nicht funktionieren.“

Sonja Lahnstein-Kandel

Sonja Lahnstein-Kandel wurde 1950 als Sonja Kandel in Zagreb, Jugoslawien, geboren. Mt 16 Jahren kam sie gemeinsam mit ihren Eltern nach Hamburg, wo ihr Vater zunächst die Leitung einer Privatklinik übernahm und ihre Mutter, studierte Pharmazeutin, als Apothekerin arbeitete. Mit Hilfe der finanziellen Unterstützung der Jüdischen Gemeinde konnte der Vater später eine eigene Praxis gründen, in der auch die Mutter tätig war. Sonja Lahnstein-Kandels beruflicher Werdegang als Volkswirtin führte sie unter anderem nach Belgien sowie in die USA, wo sie für die Weltbank in Washington tätig war und ihren späteren Ehemann, Manfred Lahnstein, kennenlernte. Nach seiner Ernennung zum Bundesfinanzminister kehrte das Paar 1982 nach Deutschland zurück. Hier gründete Lahnstein-Kandel Step21, eine Initiative zur Förderung demokratischer Grundwerte wie Toleranz, Verantwortung und Zivilcourage. Die gewählten Interviewausschnitte beleuchten ihre Familiengeschichte, ihr gesellschaftliches Engagement und geben darüber hinaus Einblicke in das jüdische Selbstverständnis Lahnstein-Kandels.